Unsere Kinder wachsen oft schneller, als uns lieb ist. Insbesondere im Baby- und Kleinkindalter bringen wenige Wochen schon einen großen Unterschied. Daher gilt bei der Kinderfotografie eine Grundregel: du kannst nicht genug fotografieren! Selbst, wenn du denkst, dass es zu viele Fotos sind. Aus unserer Erfahrung wirst du dich in einigen Monaten und Jahren über alle (schönen) Fotos freuen, die du von deinen Kindern erstellt hast. Denn wenn du sie dann anschaust, werden die Erlebnisse und Erinnerungen wieder lebendig. Wie du schöne Kinderfotos selbst machen kannst, zeigen wir dir in diesem Beitrag.
Dafür benötigst du keine spezielle Kamera. Denn schöne Fotos deiner Kinder gelingen heutzutage einfach mit dem Smartphone. Viele Handys (wie z.B. das iPhone) bieten eine Portraitfunktion. Hier kannst du spielend leicht mit unscharfem Hintergrund fotografieren. Und die hübschen Gesichter deiner Kinder dadurch noch besser in Szene setzen. Sofern dein Smartphone eine solche Funktion nicht hat, gibt es alternativ Apps, mit denen du ausdrucksstarke Kinderfotos selber machen kannst.
Besonders wichtig ist zudem die Belichtung. Auch hier gibt es einige Tipps und Grundregeln. Fotografiere beispielsweise besser bei wolkigem Himmel als bei Sonnenschein. Denn auch wenn schönes Wetter toll ist, sorgt die Sonne auf Fotos für helle und schattige Bereiche. Und erschwert es dir damit, ein gutes Kinderfoto zu erstellen.
Kinderfotos selbst machen – unsere 20 besten Tipps
Die schönsten Kinderfotos entstehen in der Regel ganz natürlich. In Situationen, in denen deine Kinder fröhlich sind, spielen und die Welt entdecken. Um genau diese Momente schnell einfangen zu können, ist das Smartphone ideal. Denn es ist in der Regel schnell einsatz- und griffbereit. Binnen weniger Sekunden kannst du das Handy zücken und die Kamera-App öffnen. Dies spart wertvolle Zeit, denn gute Fotomomente sind speziell mit kleineren Kindern oft nicht von langer Dauer.
Wie du spontane Fotomomente am besten nutzt, verraten wir dir nachfolgend. Unsere Tipps zur Kinderfotografie beinhalten aber auch Ideen und Erfahrungen, wie du geplant schöne Kinderfotos selbst machen kannst.
Tipp: Selbstgemachte Fotos gehören definitiv zum Familienalltag hinzu und sehen oft richtig gut aus! Als Ergänzung schadet es aber nicht, auch mal ein Fotoshooting bei einem professionellen Fotografen zu machen. Familien- und Kinder-Fotoshootings sind bereits für unter 100 Euro möglich – z.B. Anzeigeüber Jochen Schweizer.
#1: Nutze Fensterlicht
Eine gute Belichtung ist das A und O beim Fotografieren. Dies gilt für Kinderfotos ebenso wie auch für andere Bilder. Um das Gesicht deines Kindes schön auszuleuchten, eignet sich Fensterlicht. Probiere es am besten direkt einmal aus und nimm dein Smartphone zur Hand. Öffne die Kamera-App und stelle auf die Frontkamera, sodass du dein Gesicht auf dem Handydisplay siehst. Positioniere dich nun vor einem Fenster. Und zwar so, dass du aus dem Fenster hinausblickst. Das Licht, das durch das Fenster ins Zimmer fällt, leuchtet dich dadurch an. Und sorgt für ein besonders gutes Fotolicht.
Beachten solltest du dabei, dass möglichst kein grelles Sonnenlicht durchs Fenster scheint. Am besten eignen sich klassischerweise Fenster, die nach Norden ausgerichtet sind. Zudem ist auch wolkiges Wetter gut geeignet, um Fensterlicht zu nutzen.
Wenn du nun Kinderfotos selbst machen möchtest, positionierst du dein Kind idealerweise so, dass das Fensterlicht frontal auf dein Kind leuchtet. Du selbst positionierst dich mit der (Handy-)Kamera ebenfalls am Fenster. Das Licht befindet sich also hinter dir.
Je nach Alter deines Kindes kannst du mit Fensterlicht schöne Porträtfotos erstellen. Sofern dein Kind keine Lust auf ein klassisches Fotoshooting hat, kannst du seine Spielsachen auch entsprechend positionieren und abwarten, bis sich ein guter Fotomoment ergibt.
#2: Fotografiere im Live-Modus
Nichts ist ärgerlicher als ein schönes Foto, bei dem dein Kind die Augen geschlossen hat (es sei denn natürlich, du möchtest es beim Schlafen fotografieren) ;-). Vielleicht kennst du auch die Momente, in denen du bereust, nicht eine Sekunde früher oder später auf den Auslöser getippt zu haben. Um dies zu vermeiden, helfen Live-Fotos weiter. Sie wurden ursprünglich von Apple entwickelt und sind bereits seit dem iPhone 6 zum Standard bei der iPhone-Kamera geworden.
Mittlerweile bieten auch Samsung, Huawei und Google einen Live-Effekt bei ihren Handymodellen an. Bei Samsung findest du die Funktion unter dem Namen „Bewegungsaufnahmen“. Bei Huawei heißen sie „Momente“. Und bei Google Phones verbirgt sich die Option unter „Bewegung“ mit der Auswahl „Action-Foto“.
Bei einem Live-Foto wird nicht nur ein Bild, sondern gleich eine ganze Bilderreihe erstellt. Diese Bildreihe kannst du später auch als kurzes Video abspielen. Nachdem du ein Live-Foto erstellt hast, stehen im Bearbeitungsmodus mehrere Bilder zur Auswahl. Du kannst entweder das Ursprungsbild beibehalten oder eines der Bilder wählen, die kurz vor bzw. kurz nach dem Auslösen entstanden sind. Auf diese Weise gehören geschlossene Augen auf Fotos tatsächlich der Vergangenheit an. Und du kannst das beste Bild aus der Bildreihe auswählen. Beim iPhone nennt sich dies „als Schlüsselfoto festlegen“.
Tipp: Falls dein Smartphone keine Live-Funktion oder Ähnliches bietet, kannst du alternativ eine App nutzen. Für Android bietet sich z.B. die kostenlose App „Live Photo“ an.
Achtung bei der Bildschärfe
Insbesondere, wenn du mehrere Kinder oder eine ganze Familie fotografierst, ist die Live-Funktion ein großer Mehrwert. Der einzige Nachteil besteht aus unserer Erfahrung darin, dass nicht jedes Foto einer Bildreihe ideal scharf ist. Die Qualität des Ursprungsfotos ist dabei meist die beste. Ob und wie unscharf die übrigen Fotos sind, hängt davon ab, wie ruhig du das Smartphone beim Fotografieren gehalten hast. Da viele Kinderfotos ohne Stativ entstehen, sind leichte Verwacklungen normal. Falls dies zutreffen sollte, kannst du in der Bildbearbeitung die Schärfe erhöhen.
#3: Gestalte den Hintergrund unscharf
Um schöne Kinderfotos selbst machen zu können, ist ein unscharfer Hintergrund besonders wirkungsvoll. Der verschwommene Hintergrund sorgt dafür, dass das Gesicht deines Kindes besonders gut zur Geltung kommt. Denn der Fokus richtet sich durch den verschwommenen Hintergrund automatisch stärker auf dein Kind.
Um einen unscharfen Hintergrund mit dem Smartphone zu erzeugen, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Falls du ein iPhone besitzt, kannst du im Portraitmodus fotografieren. Sofern der Abstand passend gewählt ist (hierzu gibt dir das iPhone entsprechende Hinweise) wird der Hintergrund automatisch unscharf. Die Tiefenschärfe – also wie verschwommen der Hintergrund genau sein soll – kannst du später in der Bildbearbeitung noch variieren.
Auch bei neueren Samsung-, Huawei- und Google-Handys ist der Portraitmodus in der Kamera-App verfügbar. Falls dein Smartphone keinen integrierten Portraitmodus besitzt, kannst du deine Kinderfotos auch im Nachhinein noch anpassen. Hierzu empfehlen wir die App Focos. Sie ist sowohl für iOS (iPhones) als auch für Android verfügbar. Lade dein Foto einfach in der App hoch und schon wird der Hintergrund automatisch unscharf gestaltet.
Tipp: Da bei Fotos im Portraitmodus keine Live-Funktion möglich ist, fotografieren wir häufig erst mal mit scharfem Hintergrund im Live-Modus. Erst in der Bildbearbeitung laden wir das Foto dann bei Focos hoch und gestalten den Hintergrund im Nachhinein verschwommen. Dies gibt dir mehr Handlungsspielraum.
#4: Bringe deine Kinder zum Lachen
Ein Kinderlachen macht jedes Foto zum Highlight. Wenn du schöne Kinderfotos selbst machen möchtest, ist es daher von Vorteil, wenn deine Kinder entsprechend gut gelaunt sind. Und hierbei kannst du nachhelfen. Bringe deine Kinder aktiv zum Lachen, in dem du z.B. etwas Lustiges hinter der Kamera sagst oder machst. Kleine Kinder lachen aus unserer Erfahrung oft bei Grimassen oder wenn du hinter der Kamera hervorspringst. Da du zeitgleich ggf. nicht fotografieren kannst, hilft es hier, wenn ihr die Kinderfotos zu zweit erstellt. Als Mama kannst du z.B. fotografieren, während Papa für Belustigung sorgt.
Bei etwas älteren Kindern kannst du auch dazu auffordern, etwas Lustiges zu machen. Sage deinem Kind z.B., dass es den Ententanz vorführen oder quaken soll wie ein Frosch. Dies sorgt in der Regel für ein Lachen, dass du mit der Kamera einfangen kannst.
#5: Fotografiere auf Augenhöhe
Um schöne Kinderfotos selbst machen zu können, spielt auch die Perspektive eine wichtige Rolle. Wenn du selbst stehst, bist du in der Regel deutlich größer als dein Kind. Die Fotos erfolgen dann von oben, was meist weniger schön wirkt. Der Grund dafür liegt insbesondere darin, dass das Gesicht deines Kindes nicht optimal eingefangen wird. Über das Gesicht und speziell über die Augen werden Emotionen sichtbar. Das Gesicht besitzt die markantesten Merkmale und macht dein Kind besonders einzigartig. Am besten setzt du es in Szene, wenn du auf derselben Höhe fotografierst.
Achte daher darauf, dass du dich beim Fotografieren am besten auf die Augenhöhe deines Kindes begibst. Oftmals musst du dafür in die Hocke gehen. Bei Babys und Krabbelkindern kann es zudem schön wirken, wenn du dich mit der Kamera auf den Boden legst.
#6: Kinderfotos mit Bewegung
Kinder sind oft viel in Bewegung. Daher wirkt es besonders natürlich, wenn du Bewegungsfotos erstellst. Sie sind dynamisch und besonders lebendig. Durch die Bewegung sind sie jedoch nicht allzu leicht einzufangen. Die größten Herausforderungen bestehen darin, das Kinderfoto möglichst scharf und ohne Verwacklung zu erstellen. Damit dies gelingt, hilft es aus unserer Erfahrung, wenn du mehrere Bilder in kurzer Zeit auslöst. Dies kannst du z.B. durch ein Live Foto mit späterer Auswahlmöglichkeit oder durch eine Fotoreihe erreichen.
Schöne Bewegungsfotos entstehen z.B., wenn Kinder laufen, springen oder krabbeln. Besonders ausdrucksstark sind meist Fotos in Aktion mit den Eltern, Großeltern, Geschwistern oder Freunden. Papa, der seinen Sohn kitzelt oder Mama, die gemeinsam mit ihrer Tochter an der Hand läuft, wirken beispielsweise nicht nur schön, sondern auch harmonisch. Eine weitere schöne Idee ist z.B. das Kind huckepack oder auf den Schultern zu tragen.
Da Bewegungsfotos oft dennoch nicht so scharf sind wie Standbilder, kannst du sie in der Bildbearbeitung ggf. noch schärfen.
#7: Vermeide die Mittagssonne
Auch wenn sich Sonne auf der Haut schön anfühlt: Um schöne Kinderfotos selbst machen zu können, ist starke Sonneneinstrahlung eher hinderlich. Denn sie hat einen entscheidenden Nachteil. Durch die Sonne entstehen viele helle (sonnige) Bereiche und gleichzeitig viele dunkle (schattige) Stellen. Insbesondere, um das Gesicht deines Kindes zu fotografieren, sind die unterschiedliche Sonneneinstrahlung und die schattigen Bereiche eine fotografische Herausforderung.
Aus unserer Erfahrung entstehen die schönsten Kinderfotos (insbesondere Portraitaufnahmen) bei wolkigem Himmel. Das Licht fällt dabei vergleichsweise sanft und gleichmäßig auf das Gesicht deines Kindes. Zudem können Kinder die Augen meist besser offen halten als bei Sonnenschein. Dementsprechend kommen strahlende Kinderaugen bei wolkigem Himmel meist besser zur Geltung.
#8: Nutze die Frontkamera
Auch wenn die Rückkamera bei vielen Smartphones eine bessere Qualität (höhere Auflösung) hat, solltest du aus unserer Erfahrung die Frontkamera ausprobieren. Dies gilt vorwiegend, wenn du Kinderfotos selbst machen möchtest. Der Vorteil liegt darin, dass dein Kind sich selbst auf dem Display sehen kann. Speziell bei jüngeren Kindern kommt dies überwiegend gut an. Die Kinder entwickeln oft mehr Spaß, wenn sie ihre Bewegungen und Blicke auf dem Handydisplay sehen. Zudem gestaltet sich das kleine Fotoshooting für Kinder dadurch spannender.
Du kannst deine Kinder beispielsweise dazu motivieren, eine Grimasse zu schneiden. Wie im Spiegel können sie ihr Grimassen-Gesicht selbst sehen, was in der Regel für ein Lachen sorgt. Sei hierauf entsprechend vorbereitet und halte den Finger am Auslöser, um nicht nur die Grimasse, sondern auch das Lachen zu fotografieren.
#9: Suche einen möglichst ruhigen Hintergrund
Um schöne Kinderfotos selbst machen zu können, nimmt der Bildhintergrund eine wichtige Rolle ein. Ist er zu unruhig, lenkt er vom Hauptmotiv (deinem Kind) ab. Insbesondere, wenn du den Hintergrund scharf belässt, sollte er daher möglichst ruhig und harmonisch sein. Hierfür eignen sich z.B. Hausfassaden oder bilderlose Wände. Speziell Hausfassaden können durch ihre Struktur und Farbe einen guten Hintergrund bilden.
Wenn du die Kleidung deines Kindes dann noch passend zur Wand- bzw. Fassadenfarbe abstimmst, wirkt das Foto noch besser. Hierbei erzielen Farbkontraste oft eine besonders gute Wirkung. Vor einer grauen oder roten Hausfassade kannst du deinem Kind beispielsweise etwas Weißes anziehen und ein passendes Accessoire in der Fassadenfarbe auswählen. Hier wären z.B. eine rote Blume oder ein Aufdruck in entsprechender Farbe auf dem Oberteil möglich.
Sofern du einen unruhigen Bildhintergrund mit viel Ablenkung hast, kannst du den Hintergrund alternativ unscharf gestalten (siehe #3).
#10: Achte auf Kleidung und Farben
Bestimmt kennst du den Satz „Kleider machen Leute“. Für Kinder gilt dies ebenso wie für Erwachsene. Je nach Hautton, Augenfarbe und Haarfarbe wirkt dein Kind in einigen Kleiderfarben besonders hübsch und fotogen. Für schöne Kinderfotos kannst du passende Farben und Kleidung entsprechend auswählen. Als grobe Regel kannst du dich dabei an folgenden Kriterien orientieren:
- Blasse bzw. helle Haut, blaue oder grüne Augen sowie eine helle Haarfarbe (blond): besonders gut wirkt Kleidung in Blau, Rot, Grün, Grau oder einem cremigen Weiß. Unvorteilhaft hingegen sind in der Regel die Farben Gelb und Schwarz.
- Blasse oder goldbraune Haut (ggf. mit Sommersprossen), braune oder grüne Augen sowie meist blonde, rötliche oder braue Haarfarbe: besonders gut wirkt Kleidung in Erdtönen, Braun, Rot (auch dunkles Bordeauxrot), Ocker und Grün (speziell auch Olivgrün). Besser vermieden werden sollten kalte Blautöne, Pastellfarben und Rosa.
- Helle oder südländische Hautfarbe sowie braune oder schwarze Haarfarbe (die Augenfarbe kann verschieden sein): besonders gut wirkt Kleidung in Blau, Rot, Schwarz oder Weiß. Erdtöne, Braun und Gelb sollten hingegen vermieden werden.
- Heller, gold-warmer Hautton (ggf. mit Sommersprossen), hellblaue, hellgrüne oder hellbraune Augenfarbe sowie gold-blondes, rötliches oder hellbraunes Haar: besonders gut wirkt Kleidung in Rot, Orange, warmem Gelb oder Grün. Weniger vorteilhaft sind meist Weiß, Schwarz und Blau.
Zudem kommt es auch auf den Schnitt und Sitz der Kleidung an. Bei Jungen wirken z.B. Kapuzenpullover oder Pullover mit Schalkragen besonders lässig. Je nach deinem eigenen Geschmack kannst du auch festliche bzw. schicke Kleidung auswählen. Bei Mädchen sind Kleider meist beliebt. Ebenfalls hübsch wirken Accessoires wie Schleifen, Haarspangen, Haarreifen, Hüte, Mützen, Cappys und Ähnliches.
#11: Setze die Augen in Szene
Über die Augen werden bei Menschen viele Emotionen transportiert. Speziell Kinder haben oft besonders große und schöne Augen, die auf Fotos gut zur Geltung kommen. Um den Fokus auf die Augen zu setzen, kannst du verschiedene Tricks nutzen. Zum einen solltest du dabei stets aus Augenhöhe fotografieren (siehe #5). Beuge dich also zu deinem Kind runter, sodass sich die Kameralinse auf derselben Höhe wie die Augen befindet.
Um Kinderaugen noch stärker wirken zu lassen, kannst du zudem eine Mütze oder Cappy einsetzen. Dadurch, dass die Stirn verdeckt wird, richtet sich der Fokus automatisch mehr auf die Augen. Denselben Effekt erzielst du bei Kindern, die einen Pony tragen. Auch durch diese Frisur gelingt es, die Augen stärker in den Fokus zu rücken.
Um schöne Kinderfotos selbst machen zu können, bei denen die Augen das Bildhighlight darstellen, ist die Lichteinstrahlung zudem wichtig. Bei grellem Sonnenlicht können Kinder ihre Augen nicht gut öffnen. Aufgrund der Helligkeit sind die Augen meist zusammengekniffen. Bei bewölktem Himmel oder in Innenräumen hingegen sind die Augen weit geöffnet und können ihre volle Wirkung entfalten.
#12: Kinderfotos selbst machen mit Mama, Papa und Geschwistern
Auch durch Interaktion entstehen oft gute Kinderfotos. Wenn dein Kind nicht allein, sondern z.B. mit Mama, Papa, den Geschwistern oder Freunden fotografiert wird, hat es zudem oft mehr Spaß. Die Freude spiegelt sich dann auch in den Bildern entsprechend wider. Aus unserer Erfahrung entstehen die schönsten Fotos dabei spontan. Wenn Papa z.B. mit dem Kind spielt und Mama verschiedene Momente dieser Spielsituation fotografiert. Oder wenn Geschwister gemeinsam etwas bauen, auf dem Spielplatz spielen oder sich anderweitig miteinander beschäftigen.
Hier bietet das Smartphone den Vorteil, dass es meist schnell griffbereit und ebenso schnell einsatzbereit ist. Denn in guten Fotomomenten solltest du nicht lange warten.
Sofern du lieber ein gestelltes (vorbereitetes) Familienfoto machen möchtest, hilft es, die Situation aufzulockern. Denn speziell jüngere Kinder haben oft nicht viel Lust auf ein Fotoshooting. Für eine lockere Atmosphäre sorgen z.B. kleine Wettbewerbe. Wer schneidet die lustigste Grimasse? Wer kann am höchsten springen? Und wer macht den längeren Handstand? Du kannst dabei sowohl die Wettbewerbsaufgaben selbst als auch die Momente danach fotografieren. Sie sorgen oft für ein Lachen, dass sich deine Kamera nicht entgehen lassen sollte.
Auf dem Spielplatz kannst du zudem die Spielgeräte für schöne Kinderfotos nutzen. Von der Rutsche nach oben fotografieren oder dein Kind an der Stange hangelnd zu fotografieren, fängt natürliche Spielmomente ein und wirkt gleichzeitig dynamisch. Auch beim Schaukeln entstehen oft schöne Bilder. Dein Kind kann dabei entweder allein schaukeln oder auf dem Schoß von Mama, Papa oder einem Geschwisterkind sitzen.
#13: Bringe etwas Außergewöhnliches aufs Foto
Um schöne Kinderfotos selbst machen zu können, zählt auch Einfallsreichtum. Etwas Außergewöhnliches auf dem Foto fängt die Blicke stärker ein als ein Standardfoto. Doch was könnte dies sein? Fast immer gut wirken z.B. Rahmen. Du kannst dein Kind z.B. durch ein Fenster fotografieren, es am Ende eines Spieltunnels ablichten oder durch eine Lücke im Baum schauen lassen.
Ebenfalls gut wirken oft Luftballons bei Kinderfotos. Du kannst dein Kind mit einem oder mehreren Ballons spielen lassen und dabei schöne Interaktionsfotos erstellen. Die Farben der Luftballons sollten nach Möglichkeit zum Kinder-Outfit passen. Farbkontraste kommen dabei oft besonders gut zur Geltung.
Ideen für außergewöhnliche Kinderfotografie
Weitere Ideen für außergewöhnliche Kinderfotografie können sein:
- Malt etwas mit Kreide auf den Boden und nutzt es als Fotokulisse (dein Kind kann sich dabei z.B. auf den Boden legen und Teil des mit Kreide gemalten Kunstwerks werden)
- Lasse dein Kind hinter einem Baum hervorgucken
- Werfe Konfetti hoch (oder lasse dein Kind das Konfetti selbst werfen)
- Baue mit deinem Kind ein Zelt aus Decken oder Bettlaken und fotografiere es darunter
- Fotografiere dein Kind beim Sackhüpfen
- Nutze Fingerfarbe und lasse dein Kind damit malen (ggf. kann es sich auch selbst etwas ins Gesicht malen)
- Lasse dein Kind durch eine Lupe oder eine Flasche schauen
- Lege dich mit deinem Kind ins Bälle-Paradies und fotografiere euch von bunten Bällen umgeben
- Lasse dein Kind mit Seifenblasen spielen
#14: Kinderfotos selbst machen mit Jahreszeit-Motto
In Deutschland, Österreich oder der Schweiz eignen sich die verschiedenen Jahreszeiten gut dazu, um passende Motto-Fotos deiner Kinder zu verewigen. Im Frühling sind Fotos mit Blumen oder Ostereiern besonders beliebt. Insbesondere Mädchen, die ein Kleid und eine Blume im Haar tragen, wirken auf einer Blumenwiese besonders hübsch.
Im Sommer bieten sich Fotos am Strand oder See gut an. Dein Kind kann beispielsweise etwas mit Sonnencreme malen oder selbst einen Sonnencreme-Punkt auf der Nase haben. Auch Klassiker wie Eis essen sind für Sommerfotos ein beliebtes Motiv.
Der Herbst ist zum Fotografieren eine besonders schöne Jahreszeit. Die Töne der verfärbten Bäume und Blätter lassen sich gut nutzen, um schöne Kinderfotos selbst zu machen. Dein Kind kann hierbei z.B. auf verfärbten Blättern auf dem Boden liegen, diese in die Luft werfen oder hinter einem großen Blatt hervorschauen. Ebenfalls schön sind herbstliche Kinderfotos mit Kürbissen. Als Farbe für die Kleidung eignen sich insbesondere Erdtöne. Auch Sankt Martin mit seinen vielen Lichtern und Laternen sorgt für gute Fotomomente.
Im Winter sind Weihnachtsfotos fast schon Tradition. Dein Kind beim Kekse backen oder mit Weihnachtsmütze darf eigentlich in keinem Familienalbum fehlen. Sofern Schnee fällt, bieten sich schöne Fotogelegenheiten beim Schneemann bauen, Schlitten fahren oder spielen im Schnee. Sofern du in einer Karnevalsregion lebst, sorgt die sogenannte fünfte Jahreszeit zudem für lustige Karnevalsfotos mit Verkleidung.
#15: Nutze verschiedene Perspektiven
Auch wenn Kinderfotos auf Augenhöhe meist besonders schön wirken, kannst du durchaus mit den Perspektiven spielen. Denn richtig in Szene gesetzt, wirken deine Bilder dadurch besonders interessant. Ideen hierfür sind z.B.:
- Lasse Papa dein Kind in den Arm nehmen, sodass es über seine Schulter schaut und fotografiere die Situation aus erhöhter Perspektive von hinten (sodass der Rücken von Papa und das Gesicht deines Kindes sichtbar sind)
- Fotografiere dein Kind von oben, während es auf dem Boden, einer Wiese oder auf der Couch liegt
- Lasse dein Kind aus etwas hinausschauen (z.B. einem Fenster oder einem Spielhaus)
- Fotografiere dein Kind von oben, während es zu dir hinaufschaut
- Lasse dein Kind einen Hand- oder Kopfstand machen und fotografiere es kopfüber
- Gestalte den Bildvordergrund scharf (z.B. die Hand deines Kindes), während der restliche Körper im Hintergrund unscharf bleibt
#16: Der beste Bildzuschnitt
Ein guter Bildzuschnitt verleiht einem Foto eine bessere Qualität. Dabei kannst du dich am besten an der Drittel-Regel orientieren. Die Drittel-Regel ist eine grundlegende Kompositionsregel in der Fotografie. Sie dient dazu, das Bild ansprechender und ausgewogener zu gestalten. Dafür teilt sie das Bild in neun gleich große Teile auf, indem sowohl horizontal als auch vertikal zwei gleichmäßige Linien gezogen werden. Das Ergebnis sind vier Schnittpunkte, an denen sich wichtige Elemente des Bildes idealerweise befinden sollten.
Tipp: Bei vielen Smartphones (z.B. dem iPhone) kannst du die Linien schon beim Fotografieren einblenden lassen. Beim iPhone heißt diese Kamera-Einstellung „Raster.“ Dadurch hast du es bereits beim Fotografieren einfacher, den passenden Bildzuschnitt zu wählen.
Die Drittel-Regel hilft dabei, eine ausgewogene Komposition zu erzeugen. Statt dein Kind immer in der Bildmitte zu platzieren, kannst du es den Zuschnitt so wählen, dass das Gesicht auf einem der Schnittpunkte liegt. Wenn dein Kind in eine bestimmte Richtung schaut, sollte zu dieser Blickrichtung noch ausreichend Platz zur Seite bzw. nach oben oder unten sein.
Du kannst die Drittel-Regel entweder bereits beim Fotografieren anwenden oder den Bildzuschnitt später bei der Bildbearbeitung vornehmen. Um schöne Kinderfotos selbst machen zu können, ist es aus unserer Erfahrung besser, wenn du schon beim Fotografieren auf eine passende Bildgestaltung achtest. Ansonsten kann es passieren, dass dir beim späteren Zuschnitt der Platz für die ideale Position fehlt oder der Zoom-Effekt größer ist, als du wolltest.
#17: Spiegelungen nutzen
Eine Spiegelung wirkt bei Fotos immer interessant. Egal, ob in einem klassischen Spiegel, in der Fensterscheibe oder durch eine Wasserspiegelung (z.B. eine Pfütze): dein Kinderfoto wird deutlich mehr Blick auf sich ziehen, wenn eine Spiegelung enthalten ist. Um gespiegelte Kinderfotos selbst machen zu können, ist die passende Perspektive entscheidend. Hier solltest du ausprobieren, welche Perspektive die Spiegelung am besten zeigt. Bei Wasserspiegelungen wie Pfützen ist es meist am besten, wenn du selbst tief heruntergehst und die Kameralinse nah über das Wasser hältst.
Bei Spiegelungen in der Fensterscheibe wirkt das Foto oft von oben besonders gut. Auch eine seitliche Perspektive kann hier die beste sein.
#18: Kinder im Seitenportrait fotografieren
Sie hingen bereits vor 30 Jahren bei Oma und Opa an der Wand: Kinderfotos im Seitenportrait. Damals wie heute sind Fotos, die das Kind seitlich fotografiert im Querschnitt zeigen, eine schöne Idee. Sofern du mehrere Kinder hast, kannst du sie gut auch gemeinsam im Seitenportrait fotografieren. Sofern dein Smartphone eine Portraitfunktion besitzt, kannst du diese hierfür gut nutzen. Insbesondere bei einem Kind funktioniert ein Portrait besonders gut. Durch die verschiedenen Lichteffekte lässt es sich binnen von Sekunden in kleines Meisterwerk verwandeln, das fast aussieht, wie aus dem Studio vom Profi-Fotografen.
Tipp: Probiere beim iPhone die Lichteffekte „Bühnenlicht“ oder „Bühnenlicht mono“ aus. Sie erzeugen einen schwarzen Bildhintergrund. Dadurch kommt das Gesicht deines Kindes besonders gut zur Geltung. Die Lichteffekte kannst du im Portraitmodus entweder bereits beim Fotografieren oder später in der Bildbearbeitung anwenden.
#19: Kinderfotos in schwarz-weiß
Auch wenn das Leben mit Kindern voller bunter Farben ist, kann ein Kinderfoto in schwarz-weiß besonders schön wirken. Da die meisten Fotos in Farbe belassen werden, hebt sich ein Schwarz-Weiß-Foto von der breiten Masse prinzipiell erst mal ab. Und wirkt entsprechend interessanter. Mit dem Smartphone ist es heutzutage einfach möglich, einen Schwarz-Weiß-Effekt zu erzeugen. In der Bildbearbeitung stehen dir als Filter meist sogar mehrere Varianten von Schwarz-Weiß-Einstellungen zur Verfügung.
Probiere am besten einfach aus, ob dir das Foto in schwarz-weiß oder in Farbe besser gefällt.
#20: Kinderfotos selbst machen mit Silhouetten
Last but not least haben wir noch einen Tipp für dich, der sich speziell bei gutem Wetter anwenden lässt: die Fotografie deines Kinds als Silhouette. Diese Variante ist auch mit einem Elternteil gut möglich. Wenn die Sonne abends tief am Horizont steht, ist die beste Zeit, um ein Silhouetten-Foto zu erstellen. Denn du benötigst hierfür Gegenlicht. Platziere dein Kind vor der untergehenden Sonne, sodass du gegen das Licht fotografierst. Hierbei entsteht ein so starker Kontrast, dass nur noch die Umrisse deines Kinds als schwarze Silhouette sichtbar sind.
Alternativ zum Sonnenlicht kannst du auch eine andere Lichtquelle wie eine Straßenlaterne nutzen. Besonders eindrucksvoll wirken Silhouetten, wenn die menschliche Gestalt gut sichtbar wird. Ausgestreckte Arme sind daher meist vorteilhafter als angewinkelte. Viel Dynamik und ein spannendes Bild erhältst du beispielsweise, wenn dein Kind in die Luft springt und du dies als Silhouette fotografierst. Bei Babys und Kleinkindern kann ein Elternteil das Kind in die Luft halten. Auch dies ergibt in der Regel ein ausdrucksstarkes Silhouetten-Foto.
Unser Fazit zum Kinderfotos selbst machen
Hast du alle 20 Tipps bis hierin gelesen? Super! Dann solltest du nun viele Ideen und Inspiration im Kopf haben, um deine Kinderfotos abwechslungsreich und spannend zu gestalten. Wenn du jetzt vielleicht noch zweifelst, ob du die Kinderfotos selbst gut hinbekommen wirst, möchten wir dich ermutigen, es immer wieder auszuprobieren. Denn Übung macht tatsächlich den Meister und schult dein fotografisches Auge. Du wirst schnell merken, dass sich deine Fotos verbessern, wenn du gezielt nach Fotomöglichkeiten suchst. Nachdem wir uns schon jahrelang für die Fotografie interessieren, entgeht uns z.B. keine Spiegelung mehr.
Zudem finden wir, dass du gar nicht genug fotografieren kannst. Löschen kannst du Fotos, die nichts geworden sind, ja immer. Und das solltest du auch zeitnah tun und dein digitales Fotoalbum stetig aussortieren. Ansonsten verlierst du den Überblick und die Lust, für Ordnung im Fotoalbum zu sorgen.
Dabei solltest du nie vergessen, dass die meisten guten Fotos kein Einmal-Schnappschuss waren. Sie sind vermutlich als Teil einer Fotoreihe entstanden, bei dem sie sich als bestes Foto aus vielen Versuchen hervorgehoben haben. Die vielen „schlechten“ Bilder, die gelöscht wurden, siehst du meist nicht. Lasse dich also von besonders schönen Kinderfotos nicht davon abhalten, deine eigenen Versuche zu machen. Sondern sehe sie als Inspiration und Motivation, bald ähnlich gute Kinderfotos selbst machen zu können.
Das war's von uns an dieser Stelle. Wir danken dir fürs Lesen und freuen uns, wenn du nun deine eigenen Erfahrungen teilst. Welche Tipps fallen dir noch ein, um gute Kinderfotos selbst machen zu können? Hinterlasse gerne einen Kommentar, in dem du uns an deinem Erfahrungsschatz teilhaben lässt.
Alles Liebe und eine schöne Familienzeit wünschen euch
Jenny & Christian
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